17. Januar 2023 Lesezeit: 6 Min.
Wie erkenne ich einen Burnout?
Christoph Schweppe
Wenn sich das neue Jahr im März schon wieder alt anfühlt und Sie sich fragen, wie Sie das durchhalten sollen.
Wenn Sie jetzt schon nichts sehnlicher herbeiwünschen als den Urlaub oder sich von einem freien Wochenende innerlich zum nächsten hangeln.
… dann könnten das Anzeichen sein, dass Sie burnoutgefährdet sind.
Wie gefährdet bin ich?
Bevor wir diese Frage näher beleuchten, hier die wichtigsten Informationen zum Thema Burnout komprimiert zusammengefasst.
1. Burnout ist keine Krankheit, sondern eine Ansammlung von Symptomen.
2. Burnout und Stress hängen zusammen, aber nicht jeder Mensch, der Stress erlebt, muss einen Burnout erleiden.
3. Burnout entsteht durch einen dauerhaften und ständigen Energieverlust.
4. Die Symptome, die im Verlauf eines Burnoutprozesses auftauchen können, sind so vielfältig wie der Körper bzw. die Menschen selbst.
5. Burnout ist ein schleichender, langanhaltender Prozess, an dessen Ende die totale Erschöpfung und Depressionen stehen.
6. Je früher ich diesen Prozess erkenne und etwas dagegen unternehme, desto besser.
7. Depression und Burnout sind nicht identisch! Bei Verdacht auf Depression sollten Sie unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen!
Burnout und Stress:
Burnout entsteht nicht über Nacht und auch nicht durch ein paar stressige Wochen.
Stress ist eine natürliche und gesunde Reaktion unseres Körpers auf Be- und Überlastung. Stress zeigt sich im gesamten Organismus. Dem Körper werden alle Mittel zur Verfügung gestellt, damit die „Belastung“ bekämpft werden kann.
Einige Stressauslöser sind bei fast allen Menschen identisch. z.B. wenn Sie angegriffen werden. Andere sind individuell unterschiedlich. Bei dem einen Menschen löst z.B. der Besuch der Schwiegermutter Stress aus, bei dem anderen nicht.
Die Symptome, die im Verlauf eines Burnoutprozesses auftauchen können, sind so vielfältig wie der Körper selbst.
Man unterscheidet körperliche, psychische und Symptome im Verhalten.
Je nachdem, wie der einzelne Mensch auf dauerhaften Stress reagiert, sind auch die Symptome unterschiedlich:
Symptome
Die Symptome, die im Verlauf eines Burnoutprozesses auftauchen können, sind so vielfältig wie der Körper selbst.
Man unterscheidet körperliche, psychische und Symptome im Verhalten.
Je nachdem, wie der einzelne Mensch auf dauerhaften Stress reagiert, sind auch die Symptome unterschiedlich:
Körperliche Symptome:
- Kopfschmerzen
- Zähneknirschen
- Ohrgeräusche
- Nackenschmerzen
- Rückenschmerzen
- Magenschmerzen
- Verdauungsstörungen
- Hautreaktionen
- Sehstörungen
- Verlust der Libido
- …
Psychische Symptome:
- Stimmungsschwankungen
- Teilnahmslosigkeit
- Aggressivität
- Ungeduld
- Gereiztheit
- Ärger
- Innere Unruhe
- …
Symptome im Verhalten:
- Rückzug
- Alkohol- und Medikamentenmissbrauch
- Kürzere und weniger Pausen
- Entscheidungsunfähigkeit
- Hastiges Essen
- …
Jedes einzelne Symptom für sich genommen ist noch kein zwingendes Anzeichen für einen Burnout.
Beobachten Sie jedoch mehrere Symptome gleichzeitig oder in kurzem Abstand nacheinander, kann das ein Warnsignal sein.
Burnout ist wie gesagt keine Krankheit, auch wenn es tatsächlich so etwas wie „Ansteckungsgefahr“ gibt.
Damit ist nicht gemeint, dass Sie sich bei einem Menschen im Burnout anstecken können und deswegen die Nähe meiden sollten.
Burnout kann dann ansteckend sein, wenn die permanente Überlastung von KollegInnen durch den Ausfall eines an Burnout leidendem Menschen dazu führt, dass die eigene Gesundheit dauerhaft leidet.
Man spricht dann auch von einem Burnouttrichter.
Wer ist gefährdet einen Burnout zu erleben?
Die folgenden Faktoren begünstigen einen Burnoutprozess. Sie sind aber keine zwingende oder automatische Voraussetzung:
1. Häufiges Erleben von Misserfolg
2. Permanente Überforderung
3. Sinnentleerung
Wer braucht eine Burnout Beratung?
- Grundsätzlich ist es sinnvoll, im Sinne der Prophylaxe (Vorbeugung) Informationen über Burnout zu kennen. Das gilt für potentiell Betroffene, deren Angehörige und ArbeitgeberInnen.
- ArbeitgeberInnen sollten entweder individuell geschult sein oder eine entsprechende Struktur in ihrem Unternehmen implementiert haben. (Betriebsärztliche Betreuung; geschulte Führungskräfte; Vertrauenspersonen;…)